Vernetzte Welten

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von Sonja Fischbauer

Jugend hackt & der Schüler*innen-Austausch der Zukunft

Info

Vernetzte Welten ist ein innovatives Austauschprogramm für Schüler*innen aus Deutschland und anderen Ländern, das sich am Format eines Jugend-Hackathons orientiert. Es ist eine Kooperation des Goethe-Instituts und der Veranstalter*innen von Jugend hackt, der Open Knowledge Foundation Deutschland e.V. und mediale pfade - Verein für Medienbildung e.V.

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Schon seit einigen Jahren bringt Jugend hackt nicht nur im deutschsprachigen Raum immer wieder Jugendliche zu kreativen Hackathons zusammen. Zusammen mit dem international agierenden Goethe-Institut gibt es seit 2016 das gemeinsame Schüler*innen-Austauschprogramm Vernetzte Welten.

Alle bisherige Ziele liegen in Asien: Die Delegationen von deutschen Junghacker*innen und Jugend-hackt-Mentor*innen sind in den Jahren 2016-19 zu Workshops in Südkorea, Hongkong, Taiwan, Japan, Sri Lanka und Indien gereist.

Dort haben sie gemeinsam mit Jugendlichen aus vielen verschiedenen Ländern mehrere Tage an gemeinsamen Projekten und Prototypen gebaut. Immer im Gepäck haben die Gruppen aus Deutschland ihre Hacker*innen-Kultur, also das neugierige, kreative und achtsame Miteinander, wie es auf den Events von Jugend hackt gelebt wird.

Und natürlich Technik – Laptops zum Programmieren und nicht wenige elektronische Bauteile zur Entwicklung von Prototypen. Die Jugendlichen werden bei ihren Projekten von Mentor*innen aus Deutschland und dem Gastland unterstützt.

Foto: Goethe-Institut Korea/Fotograf: Oh Choong Seok

Das Format verbindet auf einzigartige Weise Sprache, kulturellen Austausch und Technikförderung.

Der Austausch der unterschiedlichen Kulturen und Erfahrungswelten ist immer ein wichtiges Thema. „Vernetzte Welten“ ist ein schönes sprechendes Motto, das sich seit den ersten Austausch etabliert hat. Die Austausche sind Teil der Kultur- und Sprachprogramme des Goethe-Instituts. Obwohl auch englisch gesprochen wird, ist Deutsch ist dann dort die gemeinsame Sprache – ist es doch die Aufgabe und das Angebot des Goethe-Instituts, im Ausland die deutsche Sprache zu fördern. 

Die teilnehmenden Jugendlichen erfahren durch die Austausche ein modernes Deutschlandbild, und lernen ganz nebenbei Deutsch: In Tokio wurden 2019 beispielsweise alle Projekte auf Deutsch vorgestellt. Der Zugang zur Sprache über digitale Medien motiviert die Teilnehmer*innen vor Ort, Deutsch zu sprechen. 

Foto: Goethe-Institut Korea/Fotograf: Oh Choong Seok

Die Teilnehmenden enden entdecken komplexe Inhalte auf eine spielerische Art und erfahren Erfolge, wie sie selbst unmittelbar wirken können. Dadurch steigt ihre eigene digitale Mündigkeit. 

Durch den internationalen Charakter entstehen neue Freundschaften über Ländergrenzen hinweg, die das Event überdauern – der interkulturelle und soziale Austausch lohnt sich.

Beispiele für das, was dabei entsteht:

Kulturturm (Tokio 2019)

Im Projekt arbeiteten ein deutscher Jugendlicher mit syrischen Wurzeln, zwei Taiwanerinnen, zwei Koreanerinnen und eine Chinesin zusammen. Ihr Ziel: Stereotypen beseitigen. Dafür haben sie in einer 3D-Umgebung zwei „Kulturtürme“ für China und Korea programmiert, in denen man sich über das Essen, die Sprache und Feste der jeweiligen Kultur informieren kann: In der Präsentation hieß es „Wenn der Nutzer mehr über die andere Kultur erfährt, kann er diese besser verstehen“.

SMILE (Tokio 2017)

SMILE steht für „Send Messages in Languages of Emojis“, denn Emoji sind eine (fast) universelle Sprache. Im asiatischen Raum haben Emoji manchmal eine andere Bedeutung als in Deutschland. Ein deutscher und zwei japanische Teilnehmer haben einen Emoji-Übersetzer programmiert. 

CoolTourHat (Seoul 2017)

In Seoul entstand der „CoolTourHat“ – ein Stück tragbare Elektronik. Der namensgebende Hut ist ein Zylinder, der mit einem großen umlaufenden Leuchtdioden-Display eine Botschaft transportiert. Gesteuert wird der Hut mit dem eigenen Smartphone. Mehrere Hüte können auch direkt miteinander kommunizieren. So vernetzt man Welten: Seit seiner Entstehung in Korea taucht der Hut auch wieder auf vielen Jugend hackt-Events in Deutschland auf.

Foto: Goethe-Institut Korea/Fotograf: Oh Choong Seok

Food Revolution (Indien 2019)

Der Austausch führte fünf Teilnehmer*innen von Jugend hackt aus Deutschland nach Neu Delhi und Kolkata. Hier stand „Vernetzte Welten“ unter dem Thema „Food Revolution“, stellte also die Frage, wie man – mit Technik und Code als Werkzeug – Probleme rund um Nahrung und Ernährung angehen kann. Dabei entstanden nicht nur ein gutes Dutzend digitaler Prototypen: Vom Ernährungsquiz bis zur Online-Plattform, auf der Bauern ohne Zwischenhändler direkt ihre Produkte verkaufen können. Die deutschen und indischen Teilnehmer*innen kamen sich auch auf kulinarischer-kultureller Ebene näher, indem sie gemeinsam kochten und dabei auch neue Gerichte erfanden.

Historie vergangener Austausche mit dem Goethe-Institut: