Rhein-Neckar 2021

Bereits zum 4. Mal fand Jugend hackt in der Metropolregion Rhein-Neckar statt, nach drei Jahren in Heidelberg diesmal in Mannheim, in Zusammenarbeit mit der Hopp Foundation, dem TECHNOSEUM und meet & code.

Nachdem 2020 das Event Jugend hackt Heidelberg noch full remote durchgeführt werden musste, durften wir dieses Jahr wieder in Präsenz arbeiten. Dieses Mal fand das Event im Rahmen der Europe Code Week statt und zwar in Mannheim, genauer im TECHNOSEUM, das uns mit freundlichen Mitarbeiter*innen, seinem Hygienekonzept, ausreichend Platz, einer tollen Medientechnik und Catering versorgte.  Mit dem neuen Veranstaltungsort ergab sich auch ein kleiner Namenswechsel: Jugend hackt Heidelberg ist ab jetzt Jugend hackt Rhein-Neckar, passend zur Metropolregion. Das gibt uns für die Zukunft mehr Freiheiten, weitere Städte der Region zu besuchen, um möglichst viele Jugendliche erreichen zu können.

35 Jugendliche kamen am Wochenende vom 22. bis 24. Oktober zum Basteln und Coden zusammen. Das Jugend hackt-Wochenende startete mit einem kurzen Input zu Offenen Daten und einer Keynote zum Thema Rassismus in der Informatik von Evein Obulor.

Anschließend startete die Brainstorming-Phase, in der die Jugendlichen gemeinsam Projektideen entwickeln, die sie sich anschließend gegenseitig pitchen. Nach der Vorstellung der verschiedensten Projektideen rauchte allen der Kopf und es war Zeit für Schlaf. Am nächsten Morgen gaben die Mentor*innen Karl und Jadga eine kurze Einführung in die Hacker*innen-Ethik und diskutierten mit den Jugendlichen verschiedene Szenarien. Nach der angeregten Diskussion wurde es dann ernst: Die Jugendlichen mussten sich entscheiden, an welchen Projekten sie den Rest des Wochenendes arbeiten wollen.

Insgesamt neun Projekte, die alle „mit Code die Welt verbessern“ können, sind dabei entstanden. (Alle Projektpräsentationen inklusive Links zum Code gibt es am Ende des Textes.)

Das größte Team, bestehend aus Adrian, André, Anoop, Christian, Dhritman, Jasmin, Jonas und Malte, befasste sich mit unserem CO2-Fußabdruck und schuf mit co2lator ein Tool, womit man den eigenen CO2-Fußabdruck berechnen kann und wertvolle Tipps bekommt, um diesen zu verringern. Die Jugendlichen hatten sich zuvor ausführlich mit den Auswirkungen des menschengemachten CO2-Austoßes beschäftigt.

Das Team von David, Jan, Yunes und Rafael befasste sich mit einem netzpolitischen Thema, genauer mit der ständig wachsenden Zahl von Überwachungskameras im öffentlichen Raum. Ihr CamCatcher zeigt sowohl private als auch behördliche Kameras mit ihrem Überwachungsbereich an und bietet der Community die Möglichkeit, weitere Kameras in der Karte der App einzutragen. Auf diese Weise ist man zumindest informiert und kann seine Wege entsprechend anpassen, so man das will. Das Projekt passt sehr gut zur Situation in Mannheim, denn viele Behörden sehen die Stadt als Vorbild in Sachen Videoüberwachung von öffentlichen Plätzen, wie dem Bahnhofsvorplatz, und ziehen – leider ohne die zwingend nötige breite öffentliche Diskussion – nach.

Laura, Laurenz und Lina arbeiteten an einem Hardwareprojekt, genauer bauten und programmierten sie ein selbstfahrendes Auto mit Umgebungssensor, kurz SamU. Das Auto konnte im Prototyp-Status bereits Hindernisse umfahren und Labyrinthe eigenständig durchqueren.

Jonas und Mikhail bauten eine interaktive Lern-App, basierend auf Android, namens Alpaka L-App. Das Alpaka ist übrigens das Maskottchen von Jugend hackt, und warum das so ist, kannst du hier nachlesen. In die App kann man Quizzes einspielen und diese anschließend lösen. Die beiden Macher berichteten in der Abschlusspräsentation am Sonntagmittag auch von ihren Lernfortschritten in Java, da sie vorher damit nicht gearbeitet hatten.

Ferdinand, Jan, Jonathan und Ludwig entwickelten mit Broken Wiki ein Tool, mit dem man nachverfolgen kann, wie, wann und von wem ein Wikipedia-Artikel editiert wird. Dies hilft, um Autor*innen-Battles und etwaige Falschinformationen auf der Wikipedia-Plattform einfacher zu erkennen. Die Notwendigkeit einer solchen App wird in Zeiten von Fake News und aufgehübschten Artikeln über Firmen und Einzelpersonen immer größer.

Die Jugendlichen Henry, Marian und Torben entwickelten mit AGBuster ein auf der Blocksprache snap! basierenden Weltraum-Shooter, in dem man unwichtige Teile aus den oft zu langen und unverständlichen AGB herausbrechen kann, bis die AGB klein genug sind für eine schnelle Übersicht. Durch Community-Rating erkennt man die besonders gut gekürzten Vertragsbedingungen. So kann jede*r spielend für andere AGB kürzen oder sich eine vereinfachte AGB ansehen, statt sie komplett lesen zu müssen.

Ein weiteres Projekt mit Hardware-Komponenten ist Smart Morning. Hendrik, Maximilian, Melli und Mitja bauten am Jugend hackt Wochenende den Prototypen einer Heimautomatisierung, die beim morgendlichen Aufstehen hilft. Für die Abschlusspräsentation haben sie eine Mini-Version eines Hauses nachgebaut, um die smarten Funktionen zu demonstrieren.

Eine Erste-Hilfe-App wurde von Eike, Emil, Fynn, Karl und Pascal programmiert. Sie kann bei medizinischen Notfällen ein Leitfaden sein und die nötigen Notrufe erleichtern.

Natureworldly ist ein interaktives Umweltspiel mit kleinen Herausforderungen, versteckten easter eggs und gepixelten Grafiken. Entwickelt wurde das Spiel von Luca und Pascal.

Ohne die tatkräftige Unterstützung der beinahe 20 ehrenamtlichen Mentor*innen wären alle obigen Projekte nicht möglich gewesen. Ihnen möchten wir an dieser Stelle ganz herzlich danken! Es ist nicht selbstverständlich, sich in dieser Pandemie die Zeit für ein solches Event zu nehmen und uneigennützig für andere da zu sein. Vielen Dank!

Zudem freuen wir uns, dass wir neben dem einmal im Jahr stattfindenden Jugend hackt Event eine Verstetigung in Form des Jugend hackt Lab Mannheim bieten können. Es ist kostenfrei zugänglich und neben zahlreichen Online-Events wird in regelmäßigen Abständen immer mittwochs abends gebastelt und gecoded!

Das ganze Event wäre auch ohne die großzügige Unterstützung der Hopp Foundation nicht möglich gewesen, der wir an dieser Stelle ebenfalls danken wollen; Unterbringung und Catering unter Pandemiebedingungen führten zu einer deutlichen Kostensteigerung, während das Event weiterhin komplett kostenlos für die 12- bis 18-Jährigen blieb.

Alle Videos aus Mannheim kannst du hier auf der Seite, auf media.ccc.de oder auf Youtube anschauen. Hier findest du alle Fotos vom Event.

Dankeschön

Ein großes Danke geht an unsere Partner*innen, ohne die Jugend hackt Rhein-Neckar nicht möglich wäre!

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