Wie Jugend hackt auf das Alpaka kam

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von Daniel Seitz

Was hat ein Programm, das junge technologiebegeisterte Menschen unterstützt, mit Code die Welt zu verbessern, mit Alpakas zu tun? Das werden wir häufig gefragt, nun können wir endlich die sagenumwobene Geschichte allen zugänglich machen.

Dabei kommt natürlich Anna zu Wort, die wie keine andere dazu beigetragen hat, dass diese wunderbare Verbindung zwischen Jugend hackt und der globalen Alpaka-Community entstanden ist:

Bei Jugend hackt West 2015 fing alles an. Damals fanden sich einige Junghacker*innen zusammen, die zusammen mit dem Projekt „Germany Says Welcome“ anfingen. Auch dabei war Karl, allerdings nicht physisch, da er zu dem Zeitpunkt in Israel lebte, aber er war anderen Mitgliedern des Projektes von vorherigen „Jugend hackt“-Veranstaltungen bekannt und war deswegen um Unterstützung gebeten worden.

Das Problem: Nachdem „Germany Says Welcome“ einmal ins Rollen gekommen war, ging es immer weiter. Und Karl sollte, als vitaler Part der Gruppe, mehr als nur mitgedacht sein. Also wurde Karline kreiert: Das erste Mal trat es im März 2016 öffentlich auf, ein Plüschalpaka mit dem klassisch-zeitlosem Look einer pinken Krone und einer lässigen Sonnenbrille. Karline sollte cool und süß sein, Identifikation für viele aber auch eine Repräsentation von Karl.

Auch nach dem Abschluss von „Germany Says Welcome“ hielt sich Karlines Popularität: Inzwischen hatten viele Leute auf zahlreichen Veranstaltungen das flauschige Alpaka kennen- und lieben gelernt. Karline wurde Kult. Nachdem Namensvetter Karl außerdem wieder nach Deutschland zurückgekehrt war, etablierte sich Karline als selbstständiger Charakter, losgelösten von seiner ehemaligen Stellvertreterrolle.

Gleichzeitig gab es eine andere heißdiskutierte Thematik: Was ist das dargestellte Tier im Jugend hackt-Logo?

Da Karline sich schon einen Namen gemacht hatte, fiel vielen die frappierende Ähnlichkeit des Logos und des allseits bekannten Alpakas auf. Die meisten vorherigen Theorien wurden über Bord geschmissen (auch wenn es noch vereinzelte „Hasenbärchen“-Ressentiments gibt) und Alpakas wurden zum inoffiziellen Wahrzeichen von Jugend hackt.

Karline hat sich nach den wilden Jahren des Showbiz etwas aus dem Scheinwerferlicht zurückgezogen, aber das Alpaka als Archetyp ist geblieben. Und man wird wohl lange nach einem Jugend hackt suchen müssen, bei dem nicht mindestens ein Plüschalpaka vorzufinden ist.

Wie in Annas Text schon deutlich wird, gab es natürlich auch vor der Alpaka-Zuordnung schon Ideen, was unser geliebtes Logo repräsentieren könnte. Im wesentlichen lassen sich diese Ansichten in drei Lager einteilen: Team Hase, Team Bär und Team Hasenbär. Soweit wir das überblicken, sind diese Vertreter*innen nur noch im Untergrund aktiv und haben kaum noch Mitglieder. Und zumindest den beiden Autor*innen ist auch kaum begreiflich, wer diese Ähnlichkeit leugnen kann:

Quasi identisch.

Und wer sehen möchte, wie ein Thema eskalieren kann, sollte unbedingt auf einem unserer Events vorbei schauen. Da gibt es Stoff-Alpakas in allen möglichen Varianten und Orten, viel Pixel-Art, 3D-Druck-Vorlagen, zwinkernde Alpaka-Generatoren, einen Alpaka-Hackspace-Boden, wir haben eine Alpaka-Patenschaft geschenkt bekommen – Anni, das Alpaka, freut sich auch über Besuch. Anni ziert auch ein Cover von Frittenbude (pseudonym als Lama). Und die Teilnehmenden- und Mentor*innen-Herde hat noch viele Ideen, wie die Geschichte weiter geht: schließt euch der Herde an 🙂