Code of Conduct

Was ist ein Code of Conduct?

Bei Jugend hackt haben wir uns auf einige Grundregeln geeinigt, wie wir miteinander umgehen wollen. Diese Regeln nennen wir „Code of Conduct“. Das ist englisch für Verhaltensregeln. Im Code of Conduct steht, was alle Beteiligten voneinander erwarten können.

Jetzt kommt unser Code of Conduct:

Alle Menschen sind gleich wertvoll. Jede*r hat einzigartige Stärken. Bei uns bist du willkommen. Egal was du gut kannst oder noch lernen möchtest. Gemeinsam setzen wir Projekte um und helfen uns gegenseitig.

Dafür ist uns wichtig:

Wir respektieren alle Personen so wie sie sind. 
Wir lassen uns gegenseitig ausreden. 
Wir hören einander zu.
Wir respektieren die Meinung anderer, auch wenn sie von unserer eigenen abweicht.
Wir helfen einander. Es ist immer ok, nach Hilfe zu fragen.
Wir achten auf unsere Umgebung und unsere Mitmenschen.

Wir respektieren, wie unsere Mitmenschen angesprochen werden möchten. Wir verwenden den richtigen Namen und die Pronomen einer Person. (Pronomen sind zum Beispiel sie, er oder they.) 

Wir respektieren die Grenzen unserer Mitmenschen. Es ist okay, Nein zu sagen, wenn wir etwas nicht mögen, und eine Grenze aufzuzeigen, wenn uns etwas verletzt. Eine Grenze kann durch Worte, Blicke oder Körpersprache gezeigt werden. Es ist bei allen Berührungen und bei sensiblen Themen wichtig, Menschen nach ihren Grenzen zu fragen und auf ihre Zustimmung zu warten.

Fehler machen ist ok, denn Fehler passieren uns allen. Wir möchten aus Fehlern lernen und uns weiterentwickeln.

Auch wenn wir Fehler machen wichtig finden, gibt es bestimmte Verhaltensweisen, die bei uns keinen Platz haben. Dazu zählen:

  • Diskriminierung, z.B. in Form von Sexismus, Rassismus, Klassismus oder Ableismus 
  • Gewalt in jeglicher Form
  • Hassrede oder Beleidigungen
  • sexualisierte Übergriffe

Wir akzeptieren abwertendes Verhalten gegenüber anderen nicht, auch nicht in Form von Witzen. 

Wenn du Fragen zum Code of Conduct hast, wende dich gern an das Berliner Awareness-Team.
Mehr Informationen findest du auch unter „Schutz vor Gewalt – Dein gutes Recht

Wie gehen wir damit um, wenn der Code of Conduct nicht eingehalten wird?

Auf jeder Veranstaltung von Jugend hackt gibt es ein Awareness-Team. Du kannst das Awareness-Team immer ansprechen. Auch auf unserer Onlineplattform Zulip gilt unser Code of Conduct. Dort kannst du dich immer an das Berliner Awareness-Team wenden.

Wenn du dich auf einer Veranstaltung unwohl fühlst, oder etwas Unangenehmes, Gewalt oder Ausgrenzung erlebt oder beobachtet hast, kannst du dich dem Awareness-Team anvertrauen. Vielleicht möchtest du auch einfach eine gute Umgebung, wo Menschen für dich da sind, egal ob du sagst, warum es dir nicht gut geht.

Ein Awareness-Team hilft dir: Sie beraten dich. Sie hören dir zu. Sie glauben dir. Sie halten zu dir.
Erzähl ihnen, was du möchtest.

Ein Gespräch mit dem Awareness-Team ist vertraulich, das heißt das Awareness-Team spricht nicht mit anderen über deine Geschichte.

Du bist unsicher, wen du ansprechen kannst?
Du möchtest lieber chatten statt reden?
Die Veranstaltung ist vielleicht schon vorbei?
Das Berliner Awareness-Team ist für dich da!

Warum ein Code of Conduct?

Jugend hackt ist ein Ort, an dem sich viele verschiedene Menschen begegnen. Bei unseren Veranstaltungen treffen unterschiedliche Sichtweisen, Erfahrungen und Lernstände aufeinander. Es arbeiten Teilnehmer*innen, Mentor*innen, Organisationsteams, und Eltern zusammen. Manchmal kommen noch Expert*innen aus Bildung, Wissenschaft oder Politik dazu.

Das Motto von Jugend hackt ist „mit Code die Welt verbessern“. Wir möchten allen Jugendlichen Teilhabe am vielfältigen Universum von Technik, Informatik und Basteln ermöglichen.
Dafür wollen wir Räume schaffen, in denen sich alle Menschen wohlfühlen und gemeinsam voneinander lernen können. Damit möchten wir Alternativen schaffen zu einer IT- und Tech-Szene, die bisher stark von weißen, nicht-behinderten, cis-hetero Männern geprägt ist.

Der Code of Conduct wurde gemeinsam mit Teilnehmer*innen und Mentor*innen entwickelt und als lebendige Grundlage unserer Arbeit immer wieder überarbeitet.


Vereinfachte Sprache

Code of Conduct – Unsere Verhaltens-Regeln

Wir heißen Jugend hackt.
Jugend hackt ist ein Programm für Jugendliche.
Die Jugendlichen sind 12 Jahre bis 18 Jahre alt.

In diesem Text verwenden wir geschlechter-gerechte Sprache.
Geschlechter-gerechte Sprache heißt:
Alle Geschlechter kommen in der Sprache vor.
Nicht nur Männer und Frauen. Auch andere Menschen.
Deswegen verwenden wir dafür besondere Zeichen.
Zum Beispiel den Gender-Stern:
Mentor*in
Gender-Stern spricht man so: Tschender-Stern.
Mit dem Gender-Stern sagt man:
Alle gehören dazu.
Es gibt mehr als zwei Geschlechter.

Bei Jugend hackt treffen viele Menschen aufeinander.
Diese Menschen haben viele Unterschiede.
Manche Menschen sind unsere Teilnehmer*innen. Die Teilnehmer*innen sind die Jugendlichen.
Die Teilnehmer*innen machen bei unseren Angeboten mit. Manche Menschen sind unsere Mentor*innen.
Die Mentor*innen helfen den Teilnehmer*innen bei Problemen.
Die Mentor*innen beantworten die Fragen von den Teilnehmer*innen.
Manche Menschen sind im Organisations-Team.
Das Organisations-Team kümmert sich um die Planung der Veranstaltung.
Diese Menschen zusammen nennen wir unsere Community.

Community ist englisch.
Community bedeutet übersetzt Gemeinschaft.

Das sind viele verschiedene Menschen.
Deswegen haben wir als Community ein paar Grund-Regeln aufgestellt.
Diese Grund-Regeln gelten für uns alle.
Diese Grund-Regeln nennen wir „Code of Conduct“.
Das ist englisch und bedeutet Verhaltens-Regeln.

Jetzt erklären wir, warum diese Regeln wichtig sind.

Du darfst bei uns mitmachen, egal ob du schon mit Computern umgehen kannst.
Du darfst bei uns mitmachen, egal wie du aussiehst.
Du darfst bei uns mitmachen, egal welches Geschlecht du hast.
Du darfst bei uns mitmachen, egal wo du herkommst.

Mehr zu Diskriminierung findest du hier

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Wir möchten, dass du dich bei uns wohlfühlst.
Das ist nicht immer leicht.
Viele Menschen werden im Alltag diskriminiert.
Diskriminierung bedeutet, dass man benachteiligt wird.
Menschen werden wegen ihres Aussehens oder ihrer Persönlichkeit diskriminiert.
Wir möchten keine Diskriminierung bei uns haben.

Jetzt kommt unser Code of Conduct

Du bist willkommen
Du bist wertvoll.
Wir freuen uns, wenn du da bist.
Du darfst du selbst sein.
Zusammen schaffen wir viel.
Manche Menschen wissen mehr als andere Menschen.
Das ist ok.
Wir helfen uns.

Freundlich sein
Sei nett zu anderen.
Andere sollen nett zu dir sein.
Wir möchten niemanden diskriminieren.
Achte darauf, dass du niemanden diskriminierst.
Witze können diskriminieren.
Achte darauf, dass deine Witze niemanden diskriminieren.

Voneinander lernen
Jeder Mensch kann etwas anderes.
Das ist gut.
Du kannst bei uns herausfinden, was du gerne machst.
Und was du gut kannst.
Jeder Mensch macht, was er gut kann.
Wir lernen voneinander.
So lernen wir etwas Neues.

Sprechen und Zuhören
Du darfst deine Meinung sagen.
Andere Menschen können eine andere Meinung haben als du.
Das ist ok.
Wir hören einander zu.

Hilfe bekommen
Bei Jugend hackt arbeiten wir zusammen.
Menschen brauchen Hilfe.
Hilf den anderen Menschen.
Andere Menschen helfen dir.
Frag nach Hilfe.

Namen und Pronomen
Menschen haben Namen.
Du hast einen Namen.
Menschen möchten mit ihrem Namen angesprochen werden.
Viele Menschen haben Pronomen.
Du benutzt Pronomen, wenn du über eine Person redest.
Pronomen sind Wörter wie sie und er.
Frag Menschen, welche Pronomen sie haben.
Benutze die richtigen Pronomen, wenn du über Menschen sprichst.

Grenzen
Nein heißt nein.
Menschen sagen nein, wenn sie etwas nicht mögen.
Menschen sagen nein, wenn sie etwas verletzt.
Sagt jemand nein, musst du darauf hören.
Magst du etwas nicht, dann darfst du nein sagen.
Wenn du nein sagst, dann muss die andere Person aufhören.
Das nennt man Grenzen setzen.
Es ist wichtig Menschen nach ihren Grenzen zu fragen.
Manche Menschen mögen es nicht, wenn sie berührt werden.
Wenn du eine Person berühren möchtest, frag die Person vorher.
Manche Menschen mögen es nicht, wenn über bestimmte Sachen geredet wird.
Das kann ihnen wehtun oder sie schlecht fühlen lassen.
Grenzen müssen respektiert werden.

Fehler sind ok
Menschen machen Fehler.
Fehler machen ist ok.
Fehler zeigen, was falsch ist.
Fehler zu machen ist wichtig.
Du weißt beim nächsten Mal, dass du es anders machen musst.
Aus Fehlern kann man lernen.
Wenn jemand einen Fehler macht, dann lachen wir nicht.
Wir helfen der Person.

Ansprechpersonen

Auf jeder Veranstaltung von uns gibt es Ansprechpersonen.
Diese Ansprechpersonen nennen wir Awareness-Team.
Du kannst das Awareness-Team immer ansprechen.

Awareness ist Englisch.
So spricht man das Wort aus: Ä-wär-ness.
Übersetzt heißt es Bewusst·sein.
Awareness bedeutet: Menschen gehen rücksichts·voll mit·einander um.
Sie sind aufmerksam.
Sie kennen ihre eigenen Grenzen.
Und sie achten die Grenzen der anderen.
Sie wissen: Menschen erleben Ausgrenzung und Gewalt.

Das Awareness-Team ist für dich da.
Vielleicht haben Menschen gegen den Code of Conduct verstoßen.
Zum Beispiel:
Andere haben dich ausgegrenzt.
Andere auf der Veranstaltung waren frauen·feindlich.
Jemand hat dich angefasst.
Und du wolltest das nicht.
Awareness-Teams unterstützen dich.
Sie halten zu dir.
Du kannst zu ihnen kommen.
Egal, welches Geschlecht du hast.
Egal, wie alt du bist.
Egal, wo du her·kommst.

Du kannst dich immer an das Berliner Awareness-Team wenden.

Was passiert bei der Beratung beim Awareness-Team?
Du hast auf einer Veranstaltung Gewalt erlebt.
Oder Ausgrenzung. Oder du hast Gewalt oder Ausgrenzungen bei anderen gesehen
Vielleicht möchtest du von dem Erlebnis erzählen.
Ein Awareness-Team hilft dir.
Sie beraten dich.
Sie hören dir zu.
Sie glauben dir.
Sie halten zu dir.
Erzähl ihnen, was du möchtest.
Die Beratung ist vertraulich.
Das bedeutet, das Awareness-Team spricht nicht mit anderen über deine Geschichte.

Das Awareness-Team überlegt zusammen mit dir:
Wie geht es weiter?
Was kannst du jetzt tun?
Was sollen andere Menschen ändern?
Zum Beispiel: Was sollen die Orga-Teams ändern?


Hinweis: Mit Texten vom Awareness-Institut. Leichte Sprache: Text auf Grundlage einer Übersetzung von Anne Leichtfuß und Inga Kramer. Mit freundlicher Genehmigung.