Jugend hackt zeigt Wirkung
Wer letztes Jahr bei Jugend hackt dabei war, der erinnert sich vermutlich noch daran, dass er oder sie von einer gewissen Paula mit zwei langen Fragebögen ausgequetscht wurden. Paula, das bin ich. Inzwischen arbeite ich hauptberuflich bei der Open Knowledge Foundation Deutschland und organisiere mit Maria und Daniel zusammen Jugend hackt – was mich total glücklich macht, weil ich mir keinen besseren Job hätte wünschen können.
Bis Februar habe ich meine Masterarbeit an der PH Freiburg geschrieben, in der ich die beiden oben erwähnten Fragebögen analysiert habe. Welche Erkenntnisse ich dabei über Jugend hackt gewonnen habe, lässt sich in verschiedenen Längen nachlesen: Für die super krass Interessierten gibt es die Vollversion (70 Seiten), für die Enthusiastischen eine etwas kürzere Version (15 Seiten) und für alle anderen beschreibe ich die wichtigsten Ergebnisse ganz kurz hier. Außerdem habe ich mit Daniel zusammen einen Artikel im Medienpädagogik-Praxisblog dazu veröffentlicht, der sich hier finden lässt.
Die Befragung bestand aus zwei Teilen. Zum einen habe ich in einer Wirkungsanalyse geprüft, welche Veränderungen Jugend hackt in bestimmten Bereichen hervorruft. Dazu habe ich vor und nach dem Event die gleichen Fragen gestellt und die Antworten dann mit Hilfe statistischer Verfahren verglichen. Im anderen Teil ging es hauptsächlich darum, direktes Feedback zur Veranstaltung zu bekommen.
Ein wichtiges Ergebnis der Wirkungsanalyse war, dass das Selbstbild der Teilnehmer/innen nach Jugend hackt viel besser zur ihrer individuellen Vorstellung einer typischen Programmiererin, bzw. eines typischen Programmierers passte. In der Theorie bedeutet das, dass Jugend hackt den Teilnehmer/innen dabei hilft, sich besser mit ihren technischen Fähigkeiten zu identifizieren. Dies wiederum führt dazu, dass sie sich später eher für ein Studium oder einen Beruf in dieser Richtung entscheiden. Außerdem habe ich mir angeschaut, wie gerne die Jugendlichen gemeinsam an Programmierprojekten arbeiten und ob sich durch Jugend hackt daran etwas verändert. Tatsächlich kam heraus, dass die Teilnehmer/innen nach Jugend hackt viel lieber mit anderen zusammen programmierten und sich auch selber kompetenter beim gemeinsamen Arbeiten einschätzten.
Auch das direkte Feedback zur Veranstaltung war größtenteils positiv. Die Mentor/innen wurden zum Beispiel mehrheitlich als große Hilfe und sogar als Vorbilder angesehen. Auf der Kritikseite störte die Teilnehmer/innen am meisten, dass Jugend hackt ‘nur’ zwei Tage lang dauerte und ‘nur’ einmal im Jahr stattfand, was in ihren Augen eindeutig zu kurz war. Genau daran arbeiten wir dieses Jahr 🙂
Die Evaluation ergab noch viel mehr spannende Ergebnisse, die sich in den längeren Versionen (s.o.) nachlesen lassen. Über Fragen, Feedback und Anregungen dazu freue ich mich sehr! Und für alle, die sich selber einmal mit den Daten beschäftigen wollen, gibt es den anonymisierten Datensatz bei offenedaten.de.