Köln 2019
Über 50 Teilnehmer*innen fanden sich vom 24. bis 26. Mai im Tor28 in der Kölner Innenstadt zusammen. Unterstützt wurden sie von 24 ehrenamtlichen Mentor*innen aus dem IT-Bereich und dem großen medienpädagogischen Organisationsteam.
Schwerpunktthema:
In diesem Jahr wollen wir vor allem eins: MIT CODE DIE UM:WELT VERBESSERN. Angelehnt an #fridaysforfuture ist es uns ein großes Bedürfnis, euch Raum zu geben, um euch mit den wichtigen Themen rund um die Klimakrise zu beschäftigen und Lösungsansätze durch technisch-innovative Herangehensweisen und Ideen zu finden.
In Köln sind wir am Freitagabend mit der spannenden Keynote von Claudia Frick in das Thema gestartet. Claudia ist Meteorologin und konnte uns mit vielen Fakten zum Klimawandel veranschaulichen, wie groß der Handlungsbedarf ist. Das Video zur Keynote gibt’s hier!
MIT ORGA DIE UM:WELT VERBESSERN?
Wir haben viel getan, um Jugend hackt in Köln 2019 umweltfreundlicher zu gestalten. Neben dem ausschließlich vegetarischem und veganem Essen haben wir vor allem auf die Verwendung von Mehrwegflaschen gesetzt. Hier haben wir die Auswahl (insbesondere an Limonaden) deutlich reduziert und alternativ Leitungswasser mit natürlichem Geschmackszusatz angeboten (z.B. mit Gurke und Minze). Wir konnten zudem 650 Blatt Papier einsparen und haben zudem wiederverwendbare Druckmaterialien erworben, wie zum Beispiel die Raumdeko und Informationsmaterialien. Diese können wir in den nächsten Jahren wiederverwenden. Mit diesen Überlegungen haben wir einen guten Ansatz angefangen, den wir gerne weiterführen, um Jugend hackt noch umweltschonender durchzuführen. Wir haben viele gute Ideen mitgenommen, auch dank eurem Feedback \o/
Hacker*innenethik:
Ein wichtiger Bestandteil von Jugend hackt ist die Ethik, die hinter dem Umgang miteinander sowie eigenen technischen Fähigkeiten und der damit einhergehenden Verantwortung innerhalb der Gesellschaft steckt. Am Samstagabend haben wir den Versuch gestartet, die Hacker*innen-Ethik interaktiv zu gestalten und mit euch zu diskutieren. Das Resultat: ein Prototyp von 1,2 oder 3 – Hacker*innenethik Spezial! Wir haben uns acht verschiedene Szenarien überlegt, die es mit Hilfe der Hacker*innen-Ethik zu beantworten galt. Wie in der bekannten Fernsehshow konntet ihr euch aus drei Antwortmöglichkeiten für eine entscheiden. Auf dem Boden waren Flächen für die jeweiligen Antwortmöglichkeiten gekennzeichnet, wo sich die Teilnehmer*innen aufstellen konnten. Danach haben wir gemeinsam die Antworten diskutiert. Vielen Dank für’s Mitmachen und Danke an Julia und Marco für die Moderation und euren Input!
Projekte:
In diesem Jahr haben uns besonders über die vielen Projekte passend zum Motto gefreut. Das Projekt Milus möchte die umweltschonendere Luftschifffahrt wieder beliebt machen und hat einen Prototypen gebaut, der sich fernsteuern lässt. Mit dem Open Button lassen sich Befehle leichter via Bluetooth an verschiedene Schnittstellen übermitteln und ausführen. Die Projektgruppe hatte sich zum Ziel gesetzt eine Open-Source-Version des Amazon Dash-Buttons herzustellen. Ein Teil der Gruppe hatte zwischendurch sogar noch die Zeit, das Projekt LabaAI umzusetzen. Die Software kombiniert Wörter, die die User*innen mit einer Fülle von (oftmals) lustigen Sätzen zutextet, wenn es zwischendurch mal zu langweilig ist…
Wikipedia-Seiten bieten eine Fülle von Informationen. Die Gruppe Visualpedia möchte diese komprimiert und übersichtlich darstellen, um so die Motivation zu steigern, etwas neues zu lernen und sich zum Beispiel mit dem Thema Umwelt zu beschäftigen 😉 Weiter ging es mit ProjectV. Dieses Satire-Projekt möchte die Möglichkeiten von Überwachung und die Nutzung dieser kritisieren und offenlegen. Der Prototyp des V-Turms verfügt über viele Sensoren, um möglichst viele Informationen der Umgebung zu erheben und zu verarbeiten. Aus Hacker*innen-ethischen Gründen wurde das Projekt durch die Projektgruppe nach Beendigung zerlegt und der Code gelöscht.
Auch das Projekt APTR (Accessible Public Transport Routing) möchte mit Code die Welt verbessern. An vielen Bahnhöfen gibt es defekte Aufzüge, die Menschen mit viel Gepäck oder einer Mobilitätseinschränkung das Reisen mit der Bahn erschweren. APTR ermöglicht es, sich Strecken der deutschen Bahn ausgeben zu lassen, an denen funktionierende Fahrstühle vorzufinden sind. Reich an Hardware war das Projekt SAO-Helm, angelehnt an den Anime “Sword Art Online”. Der Helm fungiert als Interface, welches der tragenden Person verschiedenste Informationen durch eingebaute Bildschirme ausgeben kann.
Lebensmitteltransportwege einsparen möchte das Projekt Pipe Food. Die Zukunftsvision: durch ein intelligentes vergrößertes, unterirdisches Rohrpostsystem könnten einzelne Stadtteile schnell und umweltschonend mit Lebensmitteln beliefert werden. Beim Mini-Prototypen funktioniert dies mit Hilfe eines Staubsaugers und computergesteuerten Weichen schon sehr schnell und sehr gut. Auch die Gruppe Buy2gether möchte Menschen verbinden, um Einkäufe zu verknüpfen und so Fahrten zu sparen. Das Soziale Netzwerk bietet hierzu die Möglichkeit zur Kontaktaufnahme um die logistischen Absprachen zu treffen. Es kann anstehende Einkaufstouren eingetragen werden sowie der Bedarf an Produkten, welche mitgebracht werden könnten.
Das Projekt Clothes Nearby möchte User*innen dabei helfen nachhaltiger Klamotten zu erwerben. Auf der Website können Kleidungsstücke sowohl angeboten- als auch gesucht werden. So wird die Wiederverwendungen ungetragener Anziehsachen erleichtert, da diese in der näheren Umgebung angezeigt werden können. Umweltverschönernden Charakter hat das Projekt Open Graffiti. Hier können sich Künstler*innen digital austoben, denn mit Hilfe von Augmented Realtity können Graffitis in der Umgebung angebracht und angesehen werden. Fröhliche Menschen kaufen mit Fröhlichkauf! Die Website bewertet Produkte von 0 bis 5 Sternen in den drei Kategorien: Gesundheit, Umwelt und Ethik und gibt so den Nachhaltigkeitsfaktor an. Die Idee dahinter: wer gerne nachhaltige und umweltschonende Produkte kaufen möchte, kann sich über Fröhlichkauf gut über die Möglichkeiten informieren. Mit dem Thema Bikesharing beschäftigt sich das Projekt VÜBA – Vereinigte Übersicht aller Bikesharing-Anbieter. Der Name ist Programm: Über die Website lassen sich alle Standorte der nutzbaren Fahrräder verschiedener Bikesharing Anbieter anzeigen. Also raus aus dem Auto und rauf aufs Fahrrad!
Insgesamt sind also 13 Projekte am Jugend hackt in Köln 2019-Wochenende entstanden. Vielen Dank für eure tollen Ideen! Die Abschlusspräsentation könnt ihr euch hier ansehen.
Danke:
Jugend hackt ist ein Programm der Open Knowledge Foundation Deutschland e.V. und mediale pfade.org e.V. In Köln wird das Event von der Fachstelle für Jugendmedienkultur NRW als regionaler Partner vor Ort durchgeführt. An dieser Stelle möchten wir uns herzlich für die erneute Förderung bedanken ebenso wie bei allen Sponsoring-Partner*innen. Danke, dass Sie Jugend hackt in Köln 2019 möglich machen!
Besonderer Dank geht an an unseren Kooperationspartner die Stadt Köln und unserem Förderer dem Ministerium für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen. Danken möchten wir zudem unseren Sponsoring-Partner*innen REWE Systems, adesso insurance solutions, cyber:con GmbH und codecentric AG. Unterstützt wurde Jugend hackt in Köln 2019 von GFU Cyrus AG, Cameo Laser und floraPOWER Mate. Urban Drink.
Außerdem danken wir allen jungen Menschen, die sich so zahlreich angemeldet haben. Noch nie hatten wir so viele Bewerbungen! Leider konnte wir nicht alle einladen, an Jugend hackt in Köln 2019 teilzunehmen. Wir hoffen, euch im nächsten Jahr begrüßen zu dürfen!
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