Berlin 2024

Jugend hackt in Berlin brachte vom 3. bis 6. Oktober 2024 wieder junge technikbegeisterte Menschen zusammen, um Projekte zu entwickeln und gemeinsam zu lernen. Insgesamt kamen 65 Jugendliche, 30 ehrenamtliche Mentor*innen und acht ehrenamtliche Helfer*innen im Jugendkulturzentrum Königstadt zusammen: Dem Ort, an dem vor elf Jahren mit dem ersten Jugend hackt-Event alles begann.

Dank des Feiertags hatten wir diesmal sogar vier statt der üblichen drei Tage Zeit: Am Donnerstag hatten wir einen Hackday mit einem bunten Programm aus offenen Stationen, Workshops und Talks für etwas Jugend-Congress-Feeling organisiert. Zu diesem Angebot kamen weitere zwölf Jugendliche dazu: Besonders schön war, dass uns eine Gruppe von Teilnehmer*innen aus dem Jugend hackt Lab Potsdam besuchte <3.Ein großer Dank geht an alle Mentor*innen und Helfer*innen, die uns während der vier Tage unterstützt haben! Ohne euch wäre Jugend hackt nicht möglich! <3

Tag 1: Hackday

Unser Hackday begann um 14 Uhr mit einer spannenden Keynote von Jana über KI-Bias und warum wir ChatGPT nicht vertrauen sollten, wenn wir nach Informationen suchen. Jana ist schon seit fast zehn Jahren Teil unserer Community, erst lange als Teilnehmerin und mittlerweile als Mentorin. Danach starteten wir in Kleingruppen in ein Kennenlernen und dann ging es auch schon mit dem Workshop- und Vortragsprogramm los.

An den acht Lötstationen, betreut von Freddy, Basti und Alev, konnten die Jugendlichen Platinen und Tech-Schmuck löten, unter anderem unser beliebtes Al Hacka Alpaka. Unter der Anleitung von Dave entstanden bunte Acrylglas-Schlüsselanhänger mit dem Lasercutter. Pauli, Nastja und Li zeigten, wie man Handtücher mit selbst gestalteten Motiven mithilfe der Stickmaschine und der Software Inkstitch bestickt. Am Siebdruckstand, betreut von Louise, konnten sich alle, die darauf Lust haben, unser Event-Motiv auf T-Shirts oder Taschen drucken. Wir hatten auch unsere drei 3D-Drucker aufgebaut, an denen alle ihre eigenen in Tinkercad erstellten Designs ausdrucken konnten. Im Untergeschoss hatten wir einen Parcours für mBots, kleine programmierbare Roboter, aufgebaut.

Parallel dazu boten unsere Mentor*innen mehrere interessante Workshops an: Maylis baute bei „Talking Plant Clara“ mit Sensoren, Lautsprechern und Mikrocontrollern ein Warnsystem, mit dem vertrocknende Zimmerpflanzen rechtzeitig ans Gießen erinnern können. Unlink gab eine Einführung in die Programmiersprache Python und saß noch bis spät abends mit einer großen Gruppe im bunt beleuchteten Kellergewölbe. Roland zeigte einer kleinen Gruppe Fortgeschrittener, wie man offene Mobilitätsdaten mit Elastic Stack visualisieren kann. Eliah und Nikolai von wirsindantianti.org boten einen Workshop an, in dem es um das Erkennen und Einordnen von Desinformation im Netz ging. Teresa leitete einen Cybersecurity-Workshop mit dem Titel „So you wanna hack a juice shop“, und Timo veranstaltete Programming Challenges für alle, die sich weiter in der Programmierung testen wollten.

Daneben gab es mehrere spannende Vorträge auf unserer Bühne: Timo erklärte neuronale Netze, Nastja sprach über die Demokratisierung von Technik, Hanno und Anna diskutierten die Hacker*innenethik mit einem Bingo, Roland stellte MyCyclingCity vor, und bei Git mit Gueldi konnte man die Grundlagen der Versionsverwaltung für Code kennenlernen.

Tag 2: Brainstorming, Gruppenfindung und Waffeln

Am Freitag starteten wir offiziell in den Hackathon mit einem Brainstorming, bei dem die Teilnehmer*innen in Themenräumen zu verantwortungsvoller KI, nachhaltiger Mobilität, Netzpolitik & Überwachung sowie Kunst & Kultur ihre Projektideen diskutieren konnten. Das Ergebnis waren über 20 ausgefüllte Brainstorming-Plakate, also potenzielle Gruppenprojekte, die alle im Plenum vorgestellt wurden. Für zehn dieser Projektideen fanden sich nach der Mittagspause feste Gruppen, die dann auch gleich mit der Umsetzung beginnen konnten.

Für gute Laune sorgte auch das spontan gegründete Jugend hackt Waffel Operation Center, das während des Events 200 Waffeln backte. Hanno gab außerdem noch einmal eine Einführung in Git, um den Jugendlichen die Zusammenarbeit am Code zu erleichtern. Erstmalig konnten wir in Berlin auch unser neues Single-Sign-On für Mentor*innen und Teilnehmende einsetzen, das eine wachsende Anzahl an internen Tools wie Gitlab und Text-Pads über einen Login zur Verfügung stellt. Abends organisierte der Jugendbeirat spontan ein Powerpoint-Karaoke. Bei diesem Spaß-Format muss man auf der Bühne unvorbereitet zu Vortragsfolien präsentieren.

Tag 3: Weiterarbeit und Teamgeist

Der Samstag lässt sich am einfachsten zusammenfassen: Alle zehn Gruppen arbeiteten weiter an ihrem jeweiligen Projekt. Sie lernten, codeten, scheiterten und versuchten es noch einmal. Die Projektprototypen nahmen langsam Form an. Nach und nach bekamen die meisten Projekte auch einen fertigen Namen.

Damit alle am zum Abschluss auf der Bühne sowohl das Ziel ihres Projekts als auch den Weg dorthin gut vorstellen können, gab es am Abend für jede Gruppe noch ein Präsentationstraining, also eine Art Generalprobe. Auch von Danilo vom VOC (dem Video Operation Center des CCC, das uns wie immer förderte und ehrenamtlich begleitete <3) gab’s noch Tipps für die Verständlichkeit des Vortrags.

Am Abend fand auf der Bühne noch ein Alpaka-Quiz mit Hanno und Nils statt, bei dem Mentor*innen und Teilnehmende in Teams gegeneinander antraten und Rätselfragen lösten.

Tag 4: Fehlersuche und Abschlusspräsentation

Zwischen dem Frühstück und Beginn der Abschlusspräsentation hatten die Gruppen noch etwas Zeit, um letzte Bugs zu beseitigen (oder damit zu leben) und ihre Projektvorstellung vorzubereiten. Um 14 Uhr saßen dann alle gemeinsam vor der Bühne, gemeinsam mit Freunden und Familien, die zur Präsentation gekommen waren. Das VOC startete den Livestream, Jana und Philip traten vors Publikum und begrüßten nacheinander die zehn Projekte:

Die Toiletten-Karte von Hikari, Mohammed, Adrie, Egor und Vincent zeigt die Verfügbarkeit von öffentlichen Toiletten auf einer Karte, die auf OpenStreetMap basiert. Zusätzlich ermöglichte es den Zutritt zu den Toiletten oder das Einreihen in eine Warteschlange mittels QR-Codes.

Das Projekt UnderTune von Lu, Melly, Joel und Ile ist eine Webseite, über die Nutzer*innen weniger bekannte Musiker*innen entdecken können. Man gibt ein, welchen Artist man gerne hört und bekommt ähnliche, kleinere Künstler*innen vorgeschlagen. Das Projekt ist eine Weiterentwicklung eines früheren Projekts vom Event in Frankfurt.

Der Cutify Bot wurde von Jurik, Theodora, Martha, Pablo, Stefan, Emily, Hanl und Mikka entwickelt. Sie haben ein Display gebaut, das auf Umwelteinflüsse reagiert und kleine Spiele bietet. Zum Einsatz kommt ein klassisches LCD aus dem Nokia 5110.

Das Comfort Board von Uwe und Morgan ist ein Journaling-Tool, das bei psychischen Belastungen helfen soll, indem es positive Erlebnisse hervorhebt.

Actually Real ist ein soziales Netzwerk, das Vadim, Ludwig, Alex und Jonathan entwickelt haben. Man kann sich gegenseitig folgen und Fotos hochladen. Der Fokus liegt auf gesunder Interaktionen zwischen den Nutzern.

Das Team von ArtCode, bestehend aus Ivan, Sergey, Julia, Lin, Konsti und Lennard, entwickelte eine interaktive Story, die das Lernen über Kunst und Kultur auf spielerische Weise ermöglicht und Quiz-Elemente enthält. Dafür haben sie die webbasierte Engine Twine benutzt.

My Cycling City ist ein Hardware-Projekt von Kilian, Bela, Florian und Niklas. Über eine Elektronik am Fahrrad erzeugt man Strom und damit auch Minecraft-Coins, um Gamer dazu zu motivieren, häufiger Fahrrad zu fahren. Die Gruppe zeigte ihren Prototyp an einem Modell mit Zahnrädern aus dem Lasercutter.

Bei EventSync, an dem Emil, Merlin, Julian, Konsti und Tim arbeiteten, handelte es sich um eine Webseite, die lokale Events und Meetups speziell für Jugendliche auf einer Karte darstellt.

10 Alpakas ist ein Computerspiel von Leto, Alex B, Pan, Kseniia, Ferdinand, Emil, Alejandro, Sega und Connor. Das Team hat in Unity 3D gearbeitet und ein Alpaka animiert. Ziel des Spiels ist es, entkommene Alpakas wieder einzufangen.

Zum Schluss stellten Clara, Konrad, Leonie, Greta, Marie, Luis, Judith und Nic die Anwendung Alpascanner vor. Sie soll ein vereinfachtes System für Jugend hackt Events bieten, mit denen die Teilnehmer*innen sich mit QR-Codes auf dem Namensschild ein- und auschecken können. Danke dafür, damit geht’s beim nächsten Mal hoffentlich schneller! <3

Dankeschön!

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