Dresden 2015

Schaukeln für Freifunk und den Umweltschutz, Katzenbilder für Internetschönheit und gegen staatliche Zensur – bei Hack your City meets Jugend hackt Ost sind am Wochenende wieder großartige Projekte entstanden, die auch vom Publikum bei der Präsentation am Sonntag begeistert gefeiert wurden.

Schaukeln für Freifunk und den Umweltschutz, Katzenbilder für Internetschönheit und gegen staatliche Zensur – bei Hack your City meets Jugend hackt Ost sind am Wochenende wieder großartige Projekte entstanden, die auch vom Publikum bei der Präsentation am Sonntag begeistert gefeiert wurden.

Unter großem Applaus präsentierten Tita, Leeloo und Yola Ve ihr Projekt TreeFi. Die Idee leuchtet sofort ein: Umweltschutz ist wichtig für die Zukunftsstadt, doch dafür braucht es Anreize. Tita, Leeloo und Yola Ve haben dafür eine tolle Lösung. Nur wer Energie erzeugt durch Radeln oder Schaukeln, bekommt freies WLAN durch Freifunk. Die gewonnene Energie wird gleich genutzt, um Bäume und andere Pflanzen damit zu gießen – so gewinnen alle. Besonders die Bewohner der Zukunftsstadt, denn freies WLAN werden wir in Zukunft immer mehr brauchen, davon sind die drei Mädchen überzeugt.

Auch wir Organisator*innen von Jugend hackt, Open Knowledge Foundation Deutschland und mediale pfade, freuen uns sehr, denn Projekte wie TreeFi sind genau das, was wir mit Jugend hackt erreichen möchten. Junge engagierte Mädchen und Jungen, die Probleme erkennen, Lösungen entwickeln und Prototypen umsetzen, die die Welt verbessern.

Bei Jugend hackt Ost – dem ersten Regionalevent nach zwei Veranstaltungen in Berlin in 2013 und 2014 – gab es dafür gleich eine besondere Kooperation: Hack your City ist ein Programm der Open Knowledge Foundation Deutschland und Wissenschaft im Dialog. Im Rahmen des Wissenschaftsjahres – Zukunftsstadt geht es darum, nach Lösungen für die urbanen Räume von morgen zu suchen. Das Thema kam bei den insgesamt 30 Jugendlichen so gut an, dass sich gleich fünf von acht Projekten damit beschäftigten. Neben TreeFi entstanden Lösungen wie MeineGrüneWelle, oder Taxi Travel Time auf Grundlage von Offenen Daten, aber auch der Protoyp einer intelligenten Mülltonne wurde gebaut, und ein einfaches Lagersystem für Public Sharing genannt „Easybay“ programmiert – alle Projekte gibt es auf Hackdash.org

Die 16 ehrenamtlichen Mentorinnen und Mentoren berichteten beeindruckt, wie schnell sich die jungen Entwickler*innen auf neue Themen einlassen, gesellschaftliche Probleme erkennen und einschätzen können und sofort konstruktiv an machbaren Lösungen dafür arbeiten. Unterstützt wurde dieser Prozess von Input-Vorträgen zu „Open Data in Sachsen“ durch Dietmar Gattwinkel, sowie Eric Schwarzrock vom Stadtentwicklungsamt Dresden zu „Herausforderungen Stadtentwicklung“. Dazu kamen optionale Lightning-Talks zu Themen wie „OpenStreetMap“,„Gedanken lesen“ oder zur Sensebox, einem Hardware-Toolkit der Uni Münster.

Auch die kritische Auseinandersetzung mit aktuellen Themen kam nicht zu kurz. Zum Bereich Überwachung entstand #neulandeuphonie. Das Team bestehend aus Jeremy, Markus, Martin, Karl und Jakob, möchte das Internet schöner machen, indem sie „böse Wörter“ durch „gute Wörter“ ersetzen – Bilder ersetzen sie gleich komplett durch Katzenbilder. Der clevere Hack soll auf ein großes, gesellschaftliches Problem aufmerksam machen: den Umgang repressiver Staaten mit Informationen, staatlicher Zensur und Manipulation. Gedacht ist das Ganze als Installation, die auf Veranstaltungen live demonstrieren soll, wie leicht Informationen verändert werden können. Mehrere Bildschirme zeigen dabei die gleichen Webseiten, z.B. Nachrichtenportale, an – einmal mit manipulierten Daten, einmal die Original-Websites. So wird z.B. aus „Erdogan ist Wahl-Verlierer“ ein „Erdogan ist ein Wahl-Gewinner“.

All die herausragenden Projekte machten es den Jury-Mitgliedern Julia Reda, Mitglied des europäischen Parlaments, Dietmar Gattwinkel, Open-Data-Beauftragter des Landes Sachsen und Rob Wartenberg als Vertreter der Mentor*innen nicht leicht, eine Auswahl zu treffen. #neulandeuphonie erhielt den „Aha-Moment“-Preis, TreeFi überzeugten das Publikum.

Wir, als Organisator*innen, freuen uns, endlich dem großen Wunsch unserer Teilnehmer*innen nach „mehr“ nachkommen zu können – mehr Events, mehr Infos, mehr Input. Das alles wäre natürlich nicht möglich ohne Unterstützer. Unser Dank gilt deshalb besonders unseren Partnern vor Ort – dem Medienkulturzentrum Dresden und unserem Programmpartner „Hack your City“ mit der Unterstützung durch das Wissenschaftsjahr – Zukunftsstadt.

Alle Projekte vom Wochenende liegen auf Hackdash, alle Fotos hier.

Die Aufzeichnung der Abschlußpräsentation ist sehr zu empfehlen – wie @a_ka_es ganz auf unserer Linie von der Veranstaltung twittert:

2015 und 2016 hieß Jugend hackt Dresden noch Jugend hackt Ost

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